Etwa 5 km von der Pustertaler Durchzugsstraße entfernt liegt in Osttirol das Bergdorf Außervillgraten. Die höchst gelegenen Bauernhöfe befinden sich auf ca. 1700 m. Für BesucherInnen von außen gleicht das Villgratener Tal, zu dem neben der Gemeinde
Außervillgraten auch die Gemeinde Innervillgraten gehört, einer einzigen Idylle. Die Steilheit der Wiesen und der vereinzelt noch vorhandenen Felder lassen allerdings die Mühe der menschlichen Arbeit erahnen, auch wenn durch den Maschineneinsatz heute manches rationeller bewirtschaftet werden kann.
Mit ca. 830 EinwohnerInnen ist die Gemeinde Außervillgraten recht überschaubar, die Menschen kennen sich untereinander und manches, was anderswo über die Gemeindeverwaltung oder übergeordnete Strukturen gelöst werden muss, geschieht hier noch in
Selbstorganisation. 1981 waren in Außervillgraten noch 1170 Personen wohnhaft. Damals konnte die emotionale Bindung an ihre Heimatgemeinde noch viele abhalten, in den Talboden oder in die Zentralräume abzuwandern. Die fehlenden Arbeitsplätze - vor allem für junge Menschen, für Frauen und für besser Ausgebildete - führten nun aber zu einer beschleunigten Abwanderung. Natürlich wirkt sich eine solche Entwicklung auch auf die Identität der BewohnerInnen aus.