Pfarre
Außervillgraten gehörte bis 1680 zur Großpfarre Sillian und wurde von dort aus betreut. Die Unterfelder zogen für den Gottesdienstbesuch die nähere Pfarrkirche Innervillgraten vor. Weitere Wege und das Anliegen um eine wirkungsvolle Seelsorge veranlassten Joachim Trojer von Aufkirchen, den Pfleger von Heinfels und Vetter des Sillianer Pfarrers, Außervillgraten die Kuratie zu stiften. Andreas Paler wurde 1680 erster Kurat der Pfarre. 22 Pfarrer, davon viele unterstützt durch einen Kooperator, waren seither verantwortlich für die Seelsorge. Die Pfarre zählte damals schon 855 Seelen.
1678 wurde der Widum für den Kuraten erbaut. An dessen Stelle stand vorher der Zehentkasten, wo die Zehenthafer für den Bischof von Brixen eingelagert worden war.
In den Jahren 1722, 1746, 1753 und 1767 hielten die Jesuiten Volksmissionen ab, wodurch der Glaube in den Herzen der Menschen fest verankert worden ist.
Das Brauchtum in Außervillgraten steht in engem Zusammenhang mit den kirchlichen Festen im Jahreskreis. Es finden Sakramentsprozessionen zu Fronleichnam, Herz-Jesu-Sonntag, Mariä Himmelfahrt und Prozessionen ohne die vier Evangelien ("Umgänge") am Schutzengel-Sonntag und am Erntedank-Sonntag statt. Berg- und Häuserbeleuchtung kann man am Abend des Herz-Jesu-Sonntags und am Vorabend von Mariä Himmelfahrt bewundern.