Kunst im Dorf

Die Gemeinde kann nicht nur mit Schönheiten der Natur und Besonderheiten der Kultur und des Brauchtums aufwarten, sondern legt auch ein großes Augenmerk auf das künstlerische Schaffen und die Kunst im Allgemeinen. So findet man an mehreren öffentlichen Plätzen und Orten in der Gemeinde wertvolle und bemerkenswerte Kunstwerke.

Kunst am Bau

Mit der Bleistiftzeichnung im Stiegenhaus vom Mehrzweckgebäude "Haus Valgrata", gestaltet vom Osttiroler Künstler Peter Niedertscheider,  wurde bewusst ein Signal gesetzt. Das Bauwerk ist vergleichbar mit einem Neugeborenen - frei von jeder Geschichte. Sein Äußeres, die Funktionalität wurden von jenen geprägt, die an der Entstehung beteiligt waren. Die Zukunft hängt jedoch davon ab, was in diesem Haus stattfindet, wer ein- und ausgeht, was wir aus diesem Haus machen. Private und öffentliche Kunstsponsoren dieser Bleistiftzeichnung sind: Tiroler Wasserkraft, Tiroler Versicherung, Land Tirol, Bank Austria

Der 1972 in Lienz geborene und heute in Wien und Lienz lebende und arbeitende Künstler Peter Niedertscheider studierte von 1995 bis 1999 an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien in den Meisterklassen Hrdlicka und Kowanz. Rege Ausstellungstätigkeit seit dem Jahr 2000 (siehe dazu www.niedertscheider.at) besonders im Bereich Malerei.

Beleuchtete Eisberge bei der Reiterstube im Winkeltal

Im Winter bietet sich Einheimischen und Gästen ein besonderes Bild im Bereich der Reiterstube und der Rodelbahn im Winkeltal. Mitten im Ausschotterungsbecken Tilliachbach sind die "3 Eisriesen" ein beeindruckender Blickfang. Des Nachts wird dieses Kunstwerk in verschiedenen Farben beleuchtet.

Gemeindewappen aus Blumen

 
Im Garten des Niederbruggerhofes findet sich das Gemeindewappen aus Blumen. Leiter Helga betreut ihren Garten mit viel Liebe und ist dafür auch bereits ausgezeichnet worden ("Tag der offenen Gartentür").

Berg- und Häuserbeleuchtung

Am Herz-Jesu-Sonntag und am Vorabend zu Maria Himmelfahrt werden auf den Gipfeln und Graten der Villgrater Berge die Bergfeuer entzündet, die vom Tal aus bewundert werden können. Die Söller der Höfe und Häuser des Dorfes werden ebenfalls beleuchtet und runden das stimmungsvolle Bild ab.

Bodenbild im Pavillon

Das neue Vereinspavillon auf dem Dorfplatz zeigt auf dem Boden eine Luftbildaufnahme des Gemeindegebietes. Eine kleines Detail als Attraktion!

Die beleuchtete Insel mit Gemeindename am Ortseingang

Bevor man den Dorfkern von Außervillgraten erreicht, ist auf der rechten Straßenseite eine Verkehrsinsel angelegt mit dem Ortsnamen als Schriftzug, dem Gemeindewappen und die Seehöhe. Bei Dämmerungseinbruch und über Nacht wird die Insel beleuchtet.

Gedenkstätte - Promenadenweg

Die Gedenkstätte im Bereich des Uferbegleitweges Villgratenbach wurde von der Gemeinde Außervillgraten mit Unterstützung von Sponsoren als Erinnerung an die in den Bächen und Flüssen tödlich verunglückten Einheimischen geschaffen und soll zudem an die Hochwasserkatastrophen des Tales erinnern. Der wuchtige Serpentin, bearbeitet vom Bildhauer Hans-Peter Profunser, drückt die Urkraft des Wassers aus. Wasser ist Lebensspender, mitunter aber auch Vernichter von Leben und Kultur. Dekan Mag. Josef Mair, der die Gedenkstätte anregte, hat diese am Sonntag, 1. Juli 2012, in einem würdevollen Akt und unter Teilnahme vieler, insbesondere von Angehörigen der Verunglückten, gesegnet.

Biografie von Hans-Peter Profunser

Der 1956 in Lienz geborene und in Berg im Drautal aufgewachsene Hans-Peter PROFUNSER, absolviert nach Besuch der Volks- und Hauptschule eine Lehre als Maschinenschlosser. Nach erfolgreichem Abschluss arbeitet er bis 1982 in diesem Betrieb. Durch ein besonderes Erlebnis motiviert, beginnt er 1988 seine Laufbahn und steil ansteigende Karriere als Bildhauer. Es folgen Ausstellungen, Teilnahme an Symposien und diverse Auszeichnungen.

Die Gemeinde konnte einige Werke von Prof. Ernst Schrom (1902-1969) erwerben. Eines davon, eine Abbildung unseres Dorfes kirchseitig samt Pfarrkirche hängt im Bürgermeisterzimmer der Gemeinde.Beeindruckt von der besonderen Bergwelt des Pustertales und der Osttiroler Seitentäler fand im Juli 1936 das Ehepaar Schrom Quartier bei der Familie Ortner, vlg. "Rennlahn" in Außervillgraten. Seither verbrachten Ernst und Anni Schrom die Sommerferien in unserem Dorf. In dieser Zeit entstanden zahlreiche, heute zeithistorische und wertvolle Werke aus unserer Heimat.

 

Kunst und Kultur im privaten Bereich

Frau Katharina Friedmann ist seit 1994 freischaffende Künstlerin mit dem Schwerpunkt malen. Seit 2002 lebt sie in Außervillgraten und hat sich zwischenzeitlich auch mit dem "Alten Handwerk" Teppichwirken vertraut gemacht.

Räumlichkeit körperKULTUR

Die Räumlichkeiten der körperKULTUR werden aufgewertet durch Bilder von unserem heimischen Künstler und Maler Hanns Bachlechner. Die Werke wurden der Nutzerin vom Künstler dankenswerterweise zur Ausstellung in der körperKULTUR zur Verfügung gestellt. Einen Blickfang hat die Nutzerin geschaffen mit dem Mosaiktisch in der körperKULTUR bzw. der längliche Aschenbecher beim Eingang zu den Dienstleistungsräumlichkeiten, beides sind Kunstwerke von Dr. Müller Ingrid aus Sillian.

Mosaikbild an der Urnenwand im Friedhof


Ein Bild, zusammengesetzt aus vielen einzelnen Steinen, die
gemeinsam ein großes Ganzes ergeben.

Künstler: Mag. Peter Niedertscheider


Transitus (Übergang) - Ein Mosaik

Die ursprüngliche Friedhofsmauer war zunächst Ausgangspunkt der Arbeit. Die Mauersteine sollten zu kleinen Mosaiksteinen geschnitten, bzw. gebrochen, daraus wiederum sollte ein neues Bild geschaffen werden. Das Alte wird zu etwas Neuem, die Arbeit ein Prozess der Transformation. Transformation bedeutet Umwandlung, Umformung, das heißt etwas verschwindet nicht, sondern wird in einen anderen Zustand überführt, verwandelt.

Das Zuschneiden der Mauersteine in Mosaiksteine hat sich als schwierig herausgestellt, das Material ist sehr hart aber nicht homogen und bricht daher sehr unvorhersehbar. Daher musste eine andere Variante gefunden werden. Alte, bereits ausgediente Grabsteine aufgelassener Gräber werden nach wie vor größtenteils weggeworfen - eine Verschwendung von Ressourcen. Die Steine sind meistens von hoher Qualität und werden oft auch nicht mehr abgebaut. Diese Steine in ein neues Bild zu übersetzen war die Lösung. Sie wurden zunächst in Stäbe mit dem Querschnitt von 2 x 2cm geschnitten und anschließend in circa 0,5 - 1,5cm starke Quader gebrochen. Dieses großteils dunkle Material bildet die Basis für das Mosaik. Dazu kommen Steine aus den unterschiedlichsten Regionen unseres Planeten, von Südamerika bis China, von Skandinavien bis Afrika und natürlich auch aus Außervillgraten. Schaust du ein Mosaik an, schaut dich die Welt an.
Ein Material, das ich hervorheben möchte ist ein gelblicher Kalkstein, dessen Abbaugebiet in der Region des Berges Sinai liegt. Jenem Ort also an dem sich Gott Moses offenbart und ihm die zehn Gebote übertragen haben soll.

Die Technik der Mosaiken ist eine sehr alte Gestaltungsmethode in der bildende Kunst. In der Romanik findet man Mosaikgestaltungen in den Kirchen, die mit goldenem Hintergrund ausgelegt wurden. Der goldene Grund steht für das Transzendente. Dieses Gold findet man im Mosaik in Form von nicht mehr zuordenbaren Ausschnitten der Namen und Daten verstorbener Menschen, die sich in diesem Bild auflösen.

Ein konkretes Bild für dieses jenseits der Erfahrung Liegende zu zeigen finde ich nicht angemessen, daher habe ich bewußt darauf verzichtet. Vielmehr ist das Werk als eine Metapher zu deuten.

>>>Persönliche Betrachtung von Pfarrer Josef Mair zum Kunstwerk "Mosaikbild"

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